Stress beim Shoppen

Ein Tagebucheintrag einer 10. Klasse des Gymnasiums Brandis
(Workshop am 25. Oktober 2023)


Hinweis: Die folgenden Tagebucheinträge und Szenen basieren auf einem fiktiven Szenario. Die Schüler*innen hatten die Aufgabe, einen erfolgreichen Umgang mit einem möglichen antisemitischen Vorfall zu zeigen.


Liebes Tagebuch,

ich war heute in Frankfurt einkaufen. ☺️

Später auf dem Weg nach Hause sah ich einen Streit zwischen einer Jüdin und einem Antisemiten, der sie fies beleidigt hat, ich will es gar nicht aufschreiben. Er hat sie die ganze Zeit beschimpft, dass sie als Jüdin nichts in Deutschland zu verloren hat. Sie sah sehr traurig und verletzt aus. 😢

Zuerst wusste ich nicht, wie ich handeln sollte, da ich sowas vorher noch nie erlebt hatte. Ich entschied mich, den Konflikt zu filmen, um einen Beweis für die Polizei zu haben. 📹

Andere Zeugen schlossen sich mir an. Und kurze Zeit später kam die Polizei, um den Konflikt zu beenden. 🚔

Es war ein hektischer Tag, zum Glück mit einem guten Ende. Ich wünsche niemandem, so etwas erleben zu müssen. 🕊


Wie sich die Szene abgespielt hat…

 Handelnde Personen:  

  • Judith – geht shoppen  
  • Andrea – wird beleidigt  
  • Alf – beleidigt  
  • Anderer Zeuge  
  • Polizistin  

Judith geht mit Einkaufstaschen frühlich summend durch die Stadt. Da kommt sie an einer Frau vorbei, die von einem Mann laut beschimpft wird. Judith bleibt stehen.

Alf: Verpiss dich, Jüdin!

Andrea (perplex): Wie bitte?

Alf: Du hast mich schon gehört, du verdammte Jüdin. Ich will dich hier nicht mehr sehen!

Judith (zu sich selbst): Oh nein, was ist denn da los? Was soll ich machen? Ich traue mich nicht, mich einzumischen. Ah, ich weiß, ich sage anderen Bescheid und filme das.

Sie stellt die Einkaufstaschen ab und spricht einen Passanten an.

Judith: Sie da, bleiben Sie mal stehen. Haben Sie das mitbekommen? Da ist voll der Antisemit. Rufen Sie die Polizei! (sie holt ihr Telefon raus und filmt die Szene)

Zeuge: Äh… okay. (er holt das Telefon raus und telefoniert)

Währenddessen beschimpft Alf weiter Andrea. Andrea weiß nicht mehr weiter und guckt ganz traurig.

Da kommt eine Polizistin angelaufen.

Polizistin (zu Alf): He, Sie da! Was Sie machen, ist verhetzende Beleidigung. Sie müssen mit einer Anzeige rechnen. (zu Andrea): Wie geht es Ihnen? Kann ich Ihnen helfen?

Puh, Judith ist froh, dass die Situation so geklärt werden konnte. Das muss sie ihren Freundinnen erzählen. Wie die wohl reagiert hätten?