Stolperstein-Entfernung

Ein Tagebucheintrag der Klasse KFZ23.2 des Beruflichen Schulzentrums „Julius Weisbach“ in Freiberg (Workshop 29. Mai 2024)


Hinweis: Die folgende Szene und der reflektierende Tagebucheintrag basieren auf einem fiktiven Szenario. Die Schüler*innen hatten die Aufgabe, einen erfolgreichen Umgang mit einem antisemitischen Vorfall zu zeigen.


Foto: istock, Ziviani

Wie sich die Szene abgespielt hat…

Ein Mann hat Werkzeug dabei und entfernt eine Stolpersteinmessingplatte auf dem Boden.

Paul: Ey, was macht denn der?

Jannick: Der hat den Stolperstein geklaut!

Paul: Da müssen wir die Polizei rufen. (am Telefon) Hallo, Polizei!

Polizist: Hallo, Polizei Freiberg hier.

 Handelnde Personen:  

  • Täter  
  • Jannick  
  • Paul  
  • Polizist  

Paul: Hallo, wir sind hier auf dem Schachtweg. Da hat jemand einen Stolperstein geklaut. Ich vermute, dass das eine antisemitische Motivation hat.

Polizist: Mensch, das ist ja nicht schön. Wir schicken einen Kollegen vorbei.

Ein Polizist kommt zum Schachtweg und befragt die Zeugen Jannick und Paul.

Polizist: So, das nehme ich jetzt alles mal auf.

Jannick: Mensch, das dauert.

Polizist: Die Bürokratie braucht eben ihre Zeit.


Liebes Tagebuch,

ich habe heute gesehen, wie jemand einen Stolperstein entfernt hat. Sofort habe ich mir gedacht, dass das antisemitisch motiviert sein muss und die Polizei gerufen. Dass das Andenken an Holocaust Opfer geschädigt oder entfernt wird, kann nicht sein.

Sowas macht mich traurig und ich will gar nicht erst darüber nachdenken, wie schlimm so etwas für jüdische Menschen in Deutschland oder Nachfahren von Holocaust-Opfern sein muss.


Redaktion: EH/nrw