Ken der Schlichter

Ein Tagebucheintrag der Klasse FOS 23 der Adolph-Kolping-Schule Plauen
(Workshop am 19. Dezember 2023)


Hinweis: Die folgenden Tagebucheinträge und Szenen basieren auf einem fiktiven Szenario. Die Schüler*innen hatten die Aufgabe, einen erfolgreichen Umgang mit einem möglichen antisemitischen Vorfall zu zeigen.


Wie sich die Szene abgespielt hat…

Auf dem Pausenhof: Mike geht auf Benno zu, der sein Pausenbrot isst.

Mike: Ey, Benno, kannst du eigentlich was sehen mit deiner Judennase? Ist die dir nicht immer im Weg?

Benno guckt weg und isst weiter sein Brot.

 Handelnde Personen:  

  • Benno – schüchtern, wird angegriffen  
  • Mike – groß, sucht Stress, startet den Konflikt  
  • Ken – hilfsbereit, gutmütig, versucht zu schlichten  

Mike: Man, ich rede mit dir, bist du taub? Ich frag dich, was mit deiner Judennase ist!

Ken kommt dazu und spricht Mike an.

Ken: Mensch Mike, was soll denn das?

Mike: Halt dich da raus, Ken. Das ist zwischen dem Juden und mir.

Ken: Mike, mach keinen Scheiß. Er hat dir doch nichts getan. Lass ihn in Ruhe.

Mike: Grrrrr.

Ken: Mike, bist du dumm oder so? Lass ihn in Ruhe, sonst sag ich deinem Lehrer Bescheid, dann kriegst du richtig Ärger.

Mike geht knurrend davon.

Ken: Ey Benno, ist alles okay mit dir? Wenn nochmal was ist, sag mir Bescheid, okay?

Die beiden unterhalten sich eine Weile und Benno erzählt, wie es ist, gemobbt zu werden. Sie überlegen zusammen, was sie tun können.


Liebes Tagebuch,

heute fand bei uns auf dem Pausenhof ein antisemitischer Vorfall statt.

Benno wurde von Mike aufgrund seiner „Judennase“, wie Mike sagt, sehr heftig beleidigt.

Benno hat sich nicht einmal dazu geäußert, sondern hat es einfach mit sich machen lassen. Wahrscheinlich, weil er sowas schon öfters erlebt hat.

Ich verstehe gar nicht, warum Juden heutzutage noch so schlimm ausgegrenzt werden. Mir tat es für Benno total leid, deshalb musste ich eingreifen.

Am Ende ging es zum Glück noch gut aus. Falls ich sowas noch einmal mitbekomme, dann greife ich gerne wieder ein.