Messer statt Worte

Ein Tagebucheintrag einer 9. Klasse der Freien Schule Schwepnitz (Workshop am 10. Januar 2024)


Hinweis: Die folgende Szene und der reflektierende Tagebucheintrag basieren auf einem fiktiven Szenario. Die Schüler*innen hatten die Aufgabe, einen erfolgreichen Umgang mit einem antisemitischen Vorfall zu zeigen.


Liebes Tagebuch,

heute wurde ich Zeuge eines Angriffs auf eine unschuldige Person. Zuvor haben die Täter eine Gedenkstätte für Juden beschmiert. Daraufhin hat das Opfer die Täter für ihre antisemitischen Beschmierungen kritisiert und wurde mit einem Messer attackiert.

Zum Glück waren wir in der Nähe, um rechtzeitig einzugreifen. Wir konnten das Opfer retten und die Täter zur Besinnung aufrufen.

Der Vorfall war sehr antisemitisch, weil eine jüdische Gedenkstätte beschmiert wurde und jemand verletzt wurde, weil er sich dagegen ausgesprochen hat. Das Verhalten der Täter ist problematisch, weil sich Juden wegen solchen Vorfällen nicht mehr sicher fühlen können und seelisch belastet werden.

Mich macht es sehr traurig, solches Verhalten zu sehen. Ich befürchte, dass sich der Antisemitismus im Alltag weiterhin verschlimmert.


Wie sich die Szene abgespielt hat…

 Handelnde Personen:  

  • Person 1, Person 2 – beschmieren einen Davidstern  
  • Person 3 – spricht sie darauf an  
  • Sanitäter 1, Sanitäter 2  
  • Polizist  

Person 1 & Person 2 schmieren rechte Symbole auf einen Davidstern.

Person 3 (kommt dazu): Hey, was soll das?! Was macht ihr da?!

Person 1: Was willst du, du sch*ß Jude?!

Person 1 sticht Person 3 mit einem Messer in den Bauch, diese fällt um.

Person 3: Hilfe!

Sanitäter 1 & 2 (kommen zum Verletzten): Alarm, Alarm, Alarm, Alarm!

Sanitäter 1: Hallo, sind sie da?! Hallo? Sprechen Sie mit mir, sprechen Sie mit mir! Alles wird gut! (zu Sanitäter 2) Er wird durchkommen.

Sanitäter 2: Bleiben Sie wach, bleiben Sie wach! Wie viele Finger zeige ich?

Person 3: Drei…

Sanitäter 1: Falsch! Nein! Bleiben Sie wach, bitte! (zu Person 1 & 2) Das wird Konsequenzen haben! Das gibt eine Anzeige!

Person 3: Rufen Sie nicht die Polizei!

Sanitäter 1: Warum nicht?

Person 3: Halb so wild! Alles gut… Menschen machen Fehler. Versprecht mir nur, dass ihr in Zukunft nicht mehr so einen Scheiß macht.

Person 1 (weint): Es tut mir leid, ich bereue es.

Sanitäter 2: Die Anzeige gibt es trotzdem, Sie haben hier antisemitische Symbole gemalt und mit einem Messer einen Unschuldigen attackiert. Die Polizei ist schon unterwegs.

Ein Polizist kommt angerannt und nimmt die beiden Täter mit.