Ein Tagebucheintrag der Klasse 9 c/d des Geschwister-Scholl Gymnasiums Löbau (Workshop 25. März 2024)
Hinweis: Die folgende Szene und der reflektierende Tagebucheintrag basieren auf einem fiktiven Szenario. Die Schüler*innen hatten die Aufgabe, einen erfolgreichen Umgang mit einem antisemitischen Vorfall zu zeigen.
Wie sich die Szene abgespielt hat…
Zwei Frauen sind auf dem Weg nach Hause von der Synagoge. In der Nähe findet eine Anti-Coronamaßnahmen Demo statt. Zwei antisemitische Demonstranten feinden die Frauen grundlos an.
Demonstrant 1: Boah hast du das schon gesehen? Da sind Juden!
Demonstrant 2 (schreit): Geht zurück in eure Synagoge! Was macht ihr hier? Geht weg aus unserem Land!
Frau 1 (wütend und betroffen): Wir tun euch gar nichts! Wir sind genauso hier zuhause und tragen zur Gesellschaft bei wie alle anderen!
Frau 2: Wir sind genauso Menschen wie Ihr!
Zeuge (kommt dazu): Heyyy! Was ist denn hier los?
Frau 1: Wir werden diskriminiert. Wir haben nichts gemacht!
Demonstrant 1: Blöde Juden! Schauen Sie sich die doch mal an!
Zeuge: Das geht gar nicht! Wie könnt ihr nur so etwas sagen? Ich zeige euch an wegen Volksverhetzung, wenn ihr so weiter macht! Jeder Mensch, egal wo er herkommt, wie er aussieht, etc. hat einen Platz hier!
Demonstrant 1: Pfff. (geht weg)
Zeuge (zu den Frauen): Was für ein Idiot. Ich hoffe, es geht Ihnen gut? Bitte wissen Sie, dass nur wenige so denken.
Frau 1: Vielen Dank, aber auch die Wenigen reichen schon, dass wir uns nicht wohl fühlen.
Zeuge: Das tut mir sehr leid. Ich schäme mich für solche Menschen.
Frau 2: Ich auch, ich auch.
Liebes Tagebuch,
heute war ich auf dem Weg zurück nach Hause von der Synagoge und traf dort auf eine Gruppe Demonstranten. Diese hielten Plakate in den Händen auf denen der Davidstern & Impfgegner abgebildet waren.
Meine Freundin und ich wurden dann auch direkt angesprochen. Leute haben gesagt, wir gehören nicht dazu in Deutschland. Das hat uns sehr verletzt. Zum Glück ist dann ein netter Mensch gekommen und hat uns in Schutz genommen. Er hat gesagt, dass nur wenige Leute so denken wie der Demonstrant.
Trotzdem bleiben solche negativen Ereignisse immer lange im Kopf und beeinflussen Menschen.