Harmloses Telefonat

Ein Tagebucheintrag der Klasse 10a des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums Bautzen
(Workshop 13. September 2023)


Hinweis: Die folgenden Tagebucheinträge und Szenen basieren auf einem fiktiven Szenario. Die Schüler*innen hatten die Aufgabe, einen erfolgreichen Umgang mit einem antisemitischen Vorfall zu zeigen.


Liebes Tagebuch,

es ist der 06.08.2023.

Heute Abend habe ich mit meinem Mann noch eine kleine Runde um den Block gedreht.

Er hat mit seiner Mutter telefoniert, es ging um den Geburtstag seiner Schwester, glaube ich.

Plötzlich kamen vier vermummte Männer aus einem Auto gestiegen und haben meinen Mann beleidigt und niedergeschlagen.

Mich haben sie nur weggeschubst, und ich konnte meinem armen Mann nicht helfen.

Ich habe mich selten so hilflos gefühlt. Furchtbar!


Wie sich die Szene auf der Straße abgespielt hat…

 Handelnde Personen:  

  • Mann – telefoniert  
  • Frau – geht mit ihrem Mann spazieren  
  • Vier Vermummte – fahren anfangs im Auto
  • Passantin – hilft  
  • Zwei Passanten – helfen  

Ein Ehepaar geht abends spazieren, er telefoniert auf Hebräisch.

Auf einmal kommen vier Männer mit Sonnenbrillen und Schals vor dem Gesicht auf sie zugerannt.

Sie rufen „Was redest du Hebräisch, hä? Sowas wollen wir hier nicht!

Dann fangen sie an, den Mann zu schlagen und schubsen die Frau weg.

Die Frau wirkt erst hilflos, dann wendet sie sich an einige vorübergehende Leute:

Bitte, helfen Sie meinem Mann! Er hat nichts gemacht, er wird zusammengeschlagen!

Sie findet zwei hilfsbereite Männer und eine Frau, die alle zusammen zu den prügelnden Männern gehen.

Hey ihr, verschwindet, lasst den Mann in Ruhe! Wir haben die Polizei gerufen, die ist gleich da!

Die Vermummten blicken sich gegenseitig an, springen in ihr Auto und fahren davon.

Alle knien sich um den verprügelten Mann und helfen ihm.

Die Polizei kommt, als die Angreifer schon weggefahren sind. Aber die Frau hat sich das Nummernschild gemerkt. Sie werden Anzeige erstatten.