Fußball statt Hass

Ein Tagebucheintrag der Klasse FOS 22 der Adolph-Kolping-Schule Plauen
(Workshop am 18. Dezember 2023)


Hinweis: Die folgenden Tagebucheinträge und Szenen basieren auf einem fiktiven Szenario. Die Schüler*innen hatten die Aufgabe, einen erfolgreichen Umgang mit einem möglichen antisemitischen Vorfall zu zeigen.


Wie sich die Szene abgespielt hat…

 Handelnde Personen:  

  • Finn  
  • Lukas  
  • Tim  

Lukas geht die Straße lang, da wird er von Finn angesprochen.

Finn (aggressiv): Ey, du Jude, komm mal her.

Lukas: Hast du ein Problem? (geht bedrohlich auf Finn zu)

Finn: Ja du bist Jude, ich hasse dich.

Lukas: Lass mich in Ruhe. (stößt Finn weg)

Finn: Digger verpiss dich. (holt aus)

Da kommt Tim angerannt, der das Ganze gesehen hat.

Tim (zu Finn): Eeeey, was machst du hier? Was ist mit dir?

Tim stellt sich zwischen die beiden.

Finn: Er ist Jude, man! Was soll ich machen?

Tim (genervt): Was ist mit dir? Wir kennen uns schon so lange, durch Fußball und so. So bist du doch gar nicht.

Finn: Egal, aber er ist Jude.

Tim: Na und? Der Mensch ist Mensch.

Da meldet sich Lukas zu Wort.

Lukas: Hast du Fußball gesagt?

Tim: Ja, ich und er spielen zusammen im Verein. Der ist voll gut. Und eigentlich voll korrekt.

Finn (immer noch aggressiv, aber weniger): Wieso, was willst du mit Fußball?

Tim: Ey, der Lukas spielt auch im Verein. Beim FSV, die steigen bald auf.

Finn (überrascht): Echt? Ey, das hätte ich nicht erwartet.

Tim: Seht ihr, ihr spielt beide Fußball. Wo ist jetzt das Problem?

Lukas (zu Finn): Du bist gut, man? Willst du mal zum Probetraining kommen?

Finn (zuckt die Achseln): Okay, warum nicht.

Tim: Kommt, jetzt gebt euch die Hand.

Die beiden geben sich die Hand.

Tim: Na geht doch. Finn ey, was los mit dir. Naja, jetzt ist ja wieder okay.


Liebes Tagebuch,

das war krass. Heute habe ich gesehen, wie Lukas antisemitisch beleidigt wurde.

Von Finn! Meinem Fußballkumpel. Was war mit dem denn los?

Da musste ich natürlich dazwischen gehen. Das würde ich auch immer wieder machen.

Ich bin ein bisschen enttäuscht von Finn. Aber jetzt glaube ich, sind er und Lukas auf dem besten Weg, Freunde zu werden. Immerhin spielen beide gut Fußball, vielleicht können sie darauf aufbauen.