Ein Tagebucheintrag einer 8. Klasse des Gymnasiums Wilsdruff
(Workshop am 9. November 2023)
Hinweis: Die folgenden Tagebucheinträge und Szenen basieren auf einem fiktiven Szenario. Die Schüler*innen hatten die Aufgabe, einen erfolgreichen Umgang mit einem möglichen antisemitischen Vorfall zu zeigen.
Was passiert ist…
Wir befinden uns auf einem Schulhof, es ist gerade Pause. Zwei Mädchen werden von zwei älteren Schülerinnen angegriffen. Die beiden Mädchen heißen Trixi und Lisa, die beiden älteren Schülerinnen sind Magda und Valerie. Magda und Valerie stellen Trixi ein Bein, sodass sie hinfällt.
Lisa: Hey! Was soll denn das?
Trixi (erschrocken): Aua, mein Knie!
Trixi versucht sich aufzurichten, bleibt dann aber am Boden liegen, als sie sieht, dass sich Magda und Valerie nicht entfernt haben.
Magda: Haha, du verdammte Jüdin! Zu dumm zum Laufen!
Valerie: Verschwinde von hier, wir wollen dich hier nicht, Kindermörder!
Lisa läuft erschrocken ins Schulgebäude, um ihre Lehrerin Frau Schwarz zu holen.
Lisa: Frau Schwarz, Frau Schwarz! Kommen Sie schnell! Trixi wurde angegriffen, weil sie Jüdin ist!
Frau Schwarz: Bitte was?! Von wem? Zeig mir, wo ist Trixi?
Lisa zeigt ihr den Weg und kommt mit Frau Schwarz zurück zur Gruppe.
Frau Schwarz: Magda, Valerie, was fällt Euch denn ein?
Frau Schwarz beugt sich zu Trixi runter und hilft ihr, sich aufzurichten.
Valerie: Sie ist einfach so hingefallen, da haben wir nichts mit zu tun gehabt.
Frau Schwarz: Das glaube ich aber nicht! Lisa hat mir erzählt, was ihr außerdem zu Trixi gesagt habt. Wir sind eine Schule für Toleranz, solche Angriffe werden bei uns nicht geduldet und immer auch bestraft. Ihr werdet beide mit ins Sekretariat kommen, wo wir Eure Eltern anrufen und einen Termin mit dem Direktor vereinbaren!
Frau Schwarz führt die beiden ins Schulgebäude. Lisa und Trixi bleiben zurück und bewegen sich zu einer nahegelegenen Bank, um sich die Verletzungen von Trixi anzuschauen.
Liebes Tagebuch,
heute ist Trixi etwas Furchtbares passeiert. Wir waren beide während der Pause auf dem Schulhof, als zwei ältere Schülerinnen kamen und ihr ein Bein stellten. Sie fiel hin und sie verletzte sich am Knie und an den Ellenbogen, aber die beiden Mädchen beschimpften sie trotzdem noch als Jüdin. Obwohl Trixi schon am Boden lag.
Ich holte Hilfe und unsere Lehrerin Frau Schwarz kam. Sie sah, was sich abgespielt hatte und wurde wütend. Sie half Trixi auf und fing danach an, die beiden Mädchen auszuschimpfen. Nach einer langen Diskussion und vielem Streit zwischen den anderen beiden Schülern und Frau Schwarz, haben sie letztendlich eine Strafe bekommen. Sie mussten zum Direktor und haben dort einen Verweis bekommen. Sie sind auch für ein paar Tage suspendiert.
Ich bin schon froh, dass Frau Schwarz geholfen hat. Trixi hat mir auch gedankt und gesagt, dass sie das nicht vergessen wird, dass ich geholfen habe. Ich habe mir vorgenommen, Magda und Valerie zur Rede zu stellen, wenn ganz viele zuschauen. Das darf nicht wieder passieren.
Redaktion: MH.