Ein Instapost in der Bahn

Ein Tagebucheintrag der Klasse 10/4 des Gymnasiums Brandis
(Workshop am 25. Oktober 2023)

Hinweis: Die folgenden Tagebucheinträge und Szenen basieren auf einem fiktiven Szenario. Die Schüler*innen hatten die Aufgabe, einen erfolgreichen Umgang mit einem möglichen antisemitischen Vorfall zu zeigen.

Liebes Tagebuch,

heute war ich mit meinem Freund in einer Bahn, als plötzlich ein riesen Theater entstand wegen einer Instastory. Da wurde von einer Bombendrohung erzählt und gleich hat ein junger Mann, der mit seinem Opa unterwegs war, alle Juden dafür verantwortlich gemacht, was totaler Schwachsinn und antisemitisch ist.

Als ich mich eingemischt habe, kamen immer weitere Menschen dazu und es ist etwas eskaliert. Das alles hat dann auch noch jemand gefilmt, anstelle sich mit dem Antisemiten auseinanderzusetzen. Ich war schon immer gegen diesen Social Media Unsinn…

Wie sich die Szene abgespielt hat…

 Handelnde Personen:  

  • Opa  
  • Enkel  
  • Mitfahrer  

Opa: Guck mal mein Enkel, schau dir mal diesen Post an – eine Bombendrohung an einer Schule.

Enkel: Ach ja? Guck mal, was die Kommentare sagen: Die Juden waren das.

Opa: Ach wirklich?

Enkel: Ja, das war doch immer schon so.

Mitfahrer 1: Entschuldigung! Das ist ein antisemitischer Vorwurf, den sie da machen! Das geht gar nicht.

Enkel: Das ist doch kein Antisemitismus, das ist ein Fakt, ich bitte Sie!

Mitfahrer 2: Oh mein Gott, das nehme ich auf. (holt sein Handy raus)

Mitfahrer 1: Haben Sie was gegen Juden?

Enkel: Ja, ich habe was gegen solche Juden, die alles in die Luft jagen wollen…

Mitfahrer 3: Das ist ja gar nicht bewiesen, dass eine jüdische Person verantwortlich für die Bombendrohung war. Das glauben Sie doch nur wegen dem Kommentar in dem Post.

Enkel: Ja, aber das ist doch klar! Die Ju…

Mitfahrer 1: Herr Schaffner!! Hier verbreitet jemand antisemitische Hetze!

Mitfahrer 2 (fährt fort, alles auf seinem Handy aufzunehmen): Ich werde fame!

Opa: Stoppt doch allemal! Mein Enkel, was ist denn los?

Enkel: Wie, was ist mit mir los? Hier geht es den Bach runter an unseren Schulen wegen diesen Menschen…

Mitfahrer 3: Anstelle eine Menschengruppe für Schwierigkeiten in der Welt verantwortlich zu machen, sollten Sie sich mal an die eigene Nase fassen und nicht so einen antisemitischen Unsinn verbreiten.

Redaktion: EH.