Drei gegen Eins

Ein Tagebucheintrag einer 9. Klasse der Freien Schule Schwepnitz (Workshop am 10. Januar 2024)


Hinweis: Die folgende Szene und der reflektierende Tagebucheintrag basieren auf einem fiktiven Szenario. Die Schüler*innen hatten die Aufgabe, einen erfolgreichen Umgang mit einem antisemitischen Vorfall zu zeigen.


Wie sich die Szene abgespielt hat…

Mann 1: Ey, du blöder Jude!

Drei jugendliche Männer gehen aggressiv auf einen jüdischen Mann zu und fangen an, ihn zu beleidigen. Sie wissen, dass er jüdisch ist, da sie in demselben kleinen Ort leben.

Angegriffener: Kommt mal klar auf euer Leben! Ich habe nichts getan!

 Handelnde Personen:  

  • Aggressiver Mann 1  
  • Aggressiver Mann 2  
  • Aggressiver Mann 3   
  • Angegriffener   
  • Polizist  

Obwohl die drei Angreifer nichts mit dem jüdischen Mann zu tun haben und sie nicht verfeindet sind oder im Streit liegen, greifen sie ihn an.

Ein Zeuge hat derweil die Polizei gerufen. Es dauert nicht lange (der Ort ist klein) und der Polizist trifft schon am Ort des Geschehens ein.

Polizist: Was macht ihr denn hier? Was habt ihr mit ihm gemacht?

Die drei Männer gehen nun auf den Polizisten los, der ebenfalls in der Unterzahl ist. Dieser ruft nach Verstärkung.


Liebes Tagebuch,

ich war heute in meiner Stadt spazieren, als ich einen schlimmen Übergriff sah. Drei Männer haben einen anderen Mann aus dem Nichts angegriffen.

Ich habe erst später erfahren, dass dieser Angriff antisemitisch motiviert war. Die drei Männer haben den anderen Mann angegriffen, weil er Jude ist und die Männer das anscheinend als Grund angesehen haben, ihm weh zu tun.

Sie kannten den Mann nicht einmal! Sie wussten anscheinend, dass er jüdisch ist, und haben das als Anlass genommen, ihn anzugreifen.

Wie schlimm ist das denn? Wahrscheinlich erzählen sich diese Männer irgendwelche Geschichten über „die Juden“, die angeblich an dies oder jenem schuld sind, um ihren Frust an jemand anderes ablassen zu können…

Ich bin sehr froh, dass ich rechtzeitig die Polizei gerufen habe. Auch der Polizist konnte erstmal nichts gegen die drei Angreifer ausrichten, aber er hat dann Verstärkung geholt. Aus diesem Vorfall habe ich gelernt, dass man, wie ich es getan habe, aus sicherer Entfernung heraus nach Hilfe suchen soll und Betroffenen Beistand leisten muss..