Auf einer Corona-Demo

Ein Tagebucheintrag der Klasse 10a des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums Bautzen
(Workshop 12. September 2023)


Hinweis: Die folgenden Tagebucheinträge und Szenen basieren auf einem fiktiven Szenario. Die Schüler*innen hatten die Aufgabe, einen erfolgreichen Umgang mit einem antisemitischen Vorfall zu zeigen.


Liebes Tagebuch,

heute haben mich meine Eltern wieder zu einer Kundgebung in Glauchau gegen die Corona-Schutzmaßnahmen geschleppt. Ich habe diese Querdenker langsam satt.

Dieses Mal war es jedoch anders. Die Rednerin sagt, dass russische Läden beschmutzt und zerstört werden und dass das früher den Juden so gegangen sei, „was man aber jetzt nicht mehr sagen darf“.

Ich war zwar auch nicht mehr wirklich überrascht, aber so etwa geht viel zu weit.

Es gab viel Gebuhe, aber auch Gejubel von den Zuschauern.

Inzwischen gibt es also auch bei Anti-Corona-Demos Nazis.


Wie sich die Szene auf einer Demo abgespielt hat…

 Handelnde Personen:  

  • Viele Demonstrierende mit Plakaten  
  • Rednerin  
  • Redner  

Viele Menschen stehen auf der Demo und hören der Rednerin zu, die ihren Spruch über Russen und Juden macht.

Einige buhen, einige jubeln.

Da kommt der nächste Redner und sagt, er müsse eine Gegendarstellung machen.

Solche Vergleiche wären völlig unangebracht und die Dame solle sich schämen.

Ob sie auch nur entfernt eine Ahnung davon hätte, was es im Nationalsozialismus geheißen hätte, jüdisch zu sein. Ob sie schon einmal etwas vom Holocaust gehört hätte.

Und dass natürlich Angriffe gegen russisch-stämmige Leute oder deren Eigentum nicht gut seien.
Aber auf keinen Fall sollte man so etwas nutzen, um die Judenverfolgung und den Völkermord zu verharmlosen.