Der didaktische Schlüssel unserer Projekttage gegen Antisemitismus ist der Perspektivwechsel. Wenn Menschen bereit sind, die Sicht der Anderen einzunehmen, öffnen sie sich für ein empathisches und tolerantes Verhalten.
Perspektivwechsel I: Das Jüdische und die Weltreligionen erkunden
Wir gehen auf Entdeckungsreise, was das Jüdische ausmacht – worin der Glaube und jüdische Lebenswelten bestehen. Anschließend vergleichen wir das Judentum mit anderen Weltreligionen, indem wir Kleidungsstücke und Requisiten der jeweiligen Religion zuordnen und kurz „hineinschlüpfen“. So erkennen wir, welchen Stellenwert Religion für die persönliche Identität verschiedener Menschen hat, und verstehen, dass niemand nur durch einen (etwa religiösen) Aspekt definiert werden kann.
Perspektivwechsel II: Ansichten zum Nahostkonflikt
Das Gebiet Palästina blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück. Vor über zwei Jahrtausenden vertrieben, kehrten insbesondere im 20. Jahrhundert Millionen von Jüdinnen und Juden zurück. Nach der Gründung des Staates Israels im Jahr 1948 kam es jedoch zu zahlreichen Kriegen mit Nachbarstaaten und Konflikten mit den dort lebenden palästinensischen Mitmenschen.
Insbesondere die Debatte um die Zwei-Staaten-Lösung – mit einem Staat Israel und einem Staat Palästina – sowie die von Israel betriebene Siedlungspolitik löst vor Ort, aber auch international heftige Kontroversen aus. Wir wollen die verschiedenen Perspektiven beleuchten und verstehen. Dabei wird deutlich, dass das Judentum nicht mit der Unterstützung konkreter Politiken des Staats Israels gleichgesetzt werden sollte. Zudem diskutieren wir das besondere Verhältnis zwischen Deutschland und Israel.
Perspektivwechsel III: Kurzinszenierungen zum erfolgreichen Umgang mit Antisemitismus
Wer etwas selbst erlebt hat, vergisst das nicht so schnell. Deswegen führen wir kurze Theaterdarbietungen dazu auf, wie wir schlagfertig auf antisemitische Diskriminierungen reagieren können. Wir verfassen fiktive Tagebuch-Einträge, die in der Aufführung vorgelesen und pantomimisch begleitet werden. Anschließend besprechen wir die dargestellte Situation und überlegen, wie wir uns künftig erfolgreich gegen Antisemitismus einsetzen können.