Trauer und Angstzustände

Ein Tagebucheintrag einer 9. Klasse des Gymnasiums Brandis (Workshops am 11. und 12. Juni 2024)


Hinweis: Der folgende Tagebucheintrag basiert auf einem fiktiven Szenario. Die Schüler*innen hatten die Aufgabe, einen (erfolgreichen) Umgang mit einem antisemitischen Vorfall zu zeigen – und darüber zu reflektieren.


Liebes Tagebuch,

heute wurden ich und mein Mann Opfer eines antisemitischen Vorfalls, nur wegen unserer Herkunft und unserem Glauben. Es war eine Gruppe Jugendlicher, die uns angegriffen und beleidigt hat.

Wir haben sehr große Angst, aus dem Haus zu gehen und nicht wieder heimzukommen. Deswegen haben wir uns schon therapeutische Hilfe geholt, aber wir befürchten, dass es nichts bringt.

Trauer und Angstzustände lassen uns nicht in Ruhe. Wie man so mit anderen Menschen umgehen kann, lässt uns verzweifeln.

Wir hatten heute großes Glück, da die Polizei zufällig vorbeigefahren ist und die Täter geflohen sind. Ich will mir gar nicht ausmalen, was sonst noch passiert wäre.

Falls es wieder passiert, rufen wir gleich die Polizei und schreien um Hilfe.


Redaktion: nrw