Schmiererei an der Synagoge

Ein Tagebucheintrag einer 10. Klasse des Gymnasiums Brandis
(Workshop am 25. Oktober 2023)


Hinweis: Die folgenden Tagebucheinträge und Szenen basieren auf einem fiktiven Szenario. Die Schüler*innen hatten die Aufgabe, einen erfolgreichen Umgang mit einem möglichen antisemitischen Vorfall zu zeigen.


Liebes Tagebuch,

heute habe ich gesehen, wie jemand eine Synagoge, die jüdische Kirche, beschmiert hat.

Ich war gerade mit meiner Freundin unterwegs und da haben wir einen Jugendlichen gesehen, der etwas Antisemitisches an die Wand gemalt hat.

Das hat mich sehr wütend gemacht, ich meine, was soll denn das? Das ist doch voll respektlos!

Aber ich wusste auch nicht, was ich machen sollte. Ich habe mit meiner Freundin darüber geredet, aber wir haben uns auch irgendwie hilflos gefühlt. Der sah halt voll gefährlich aus!

Zum Glück ist dann die Polizei gekommen und hat den Jugendlichen mitgenommen.

Ich bereue, dass ich nichts getan habe. Das nächste Mal will ich selber aktiv werden.


Wie sich die Szene abgespielt hat…

 Handelnde Personen:  

  • Jugendlicher  
  • Zeugin 1  
  • Zeugin 2  
  • Zeuge mit Telefon  
  • 2 Polizisten  

Zwei Freundinnen gehen an einer Synagoge vorbei, da sehen sie, wie jemand etwas an die Wand malt.

Zeugin 1: Oh man, was macht der denn da? Kannst du das lesen?

Zeugin 2: Ja, da steht „Scheiß Juden“.

Zeugin 1: Oh verdammt, so ein Arschloch. Was machen wir denn jetzt? Sollen wir irgendwas machen?

Zeugin 2: Ich weiß nicht, ich trau mich nicht.

Der Jugendliche fängt an, noch etwas an die Wand zu malen. Er ist die Ruhe selbst.

Zeugin 1 (verzweifelt): Wir müssen doch irgendwas machen!

Ein Mann kommt vorbei und sieht das auch. Er zückt sofort das Telefon.

Zeuge mit Telefon: Hallo, Polizei? Kommen Sie schnell!

Da kommen zwei Polizisten angerannt – von zwei Seiten – und fangen den Jugendlichen.

Jugendlicher (empört): Was wollen Sie? Ich war das nicht! Ich wollte es gerade wegmachen!

Zeuge mit Telefon: Das stimmt nicht, ich habe es gesehen. Er hat das erst hingeschrieben!

Die Freundinnen gehen weiter, die Sache hat sich wohl erledigt. Aber hätten sie nicht lieber doch selbst etwas machen sollen?