Beschmierung mit Konsequenzen

Ein Tagebucheintrag der 9c/d des Gymnasiums Burgstädt
(Workshop am 21. November 2023)


Hinweis: Die folgenden Tagebucheinträge und Szenen basieren auf einem fiktiven Szenario. Die Schüler hatten die Aufgabe, einen erfolgreichen Umgang mit einem möglichen antisemitischen Vorfall zu zeigen.


Was passiert ist…

Ein verlassener Stadtpark. Zwei vermummte Jugendliche sprayen einen Davidstern an eine Wand und streichen ihn mit einem roten Kreuz durch. Ein Zeuge ruft die Polizei.

Zeuge: Hallo, spreche ich mit der Polizei? Ja, hier in der Burgstädterstraße im Park sprayen Personen antisemitische Aussagen an die Wand. Kommen Sie schnell!

 Handelnde Personen:  

  • Polizist  
  • Täter 1  
  • Täter 2  
  • Zeuge  

Polizei: Okay, wir sind sofort da.

Polizeisirenen ertönen. Zwei Polizisten steigen aus. Die Täter fliehen. Sie werden von den Polizisten eingeholt und festgenommen. Hiernach sprechen die Polizisten mit dem Zeugen und den Tätern.

Polizist (zu dem Zeugen): Was haben Sie denn gesehen?

Zeuge: Die Personen haben illegale, antisemitische Sachen an die Wand gesprayed. Da habe ich natürlich direkt die Polizei gerufen.

Täter 1: Könnt ihr das denn beweisen?

Polizist 1: Es gibt Zeugen und Videoaufnahmen von der Tat.

Täter 2 (zu dem anderen Täter): Wir sollten nichts sagen…

Polizist 1: Wir werden die Eltern kontaktieren und es wird eine Anzeige erstattet. Denn was hier passiert ist, ist verboten, da die Beschmierung jüdische Menschen diffamiert und gegen sie hetzt.

Täter 1 (nervös): Wahrscheinlich wird es zu einer Geldstrafe kommen.

Die zwei Täter werden von den Polizisten mit auf das Revier genommen.


Liebes Tagebuch,

heute bin ich mit meinem Dackel in unseren Lieblingspark spazieren gegangen. Es war ein wunderschöner Tag wie jeder andere – bis ich zwei Jugendliche sah, die an einer Wand einen Davidstern gesprayed und ihn durchgekreuzt haben… Ich war schockiert, aber habe sofort die Polizei gerufen.

So eine Hetze gegen Gruppen von Menschen, in diesem Fall gegen Juden, ist absolut nicht in Ordnung. Diese Jugendlichen müssen verstehen, dass so etwas Folgen hat für sie und die Stadt muss solche Fälle dokumentieren. Die Täter werden, denke ich, eine Strafe für Sachbeschädigung, wenn nicht für Volksverhetzung bekommen. Ich hoffe, dass sie darüber nachdenken, was sie getan haben. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie unsicher sich jüdische Menschen fühlen, wenn sie so etwas beim Spazieren im Park sehen.

Redaktion: EH.